aktualisiert am 02/11/2022 von Patrick

Radfahren in London ist ein gefährliches Hobby. In den letzten 15 Jahren hat sich die Zahl der Radfahrer in London verdoppelt.

Die Sicherheitsvorkehrung wurden aber seitedem kaum verbessert: Jährlich sterben rund ein Dutzend Radler bei Unfällen in London. 2013 gab es 475 Verletzte Radler, 2012 sogar 657.

Grund genug für Bürgermeister Boris Johnson eine Initiative zu starten, wie das Radfahren in der Stadt sicherer werden kann.

Mehrere Architekten haben daher ihre Entwürfe vorgelegt.

Projekt London Underline

gensler.com

Das Projekt „London Underline“ möchte die brachliegenden U-Bahn Tunnel und Bahnhöfe nutzen und zu unterirdischen Rad- und Fußgängerwegen umbauen. Die Menschen sollen so schneller und sicherer durch die Stadt fahren können.

Damit der Ausflug unter Tage nicht allzu trist wird, sieht das Architektenbüro Gensler Cafés und Galerien vor, die die Wege säumen sollen. Die Wände könnten mit Kunst bemalt werden.

Auch der Umweltschutz soll berücksichtigt werden: Die Architekten stellten ein Bodenmaterial vor, auf dem durch die Belastung durch Radfahrer und Fußgänger Strom erzeugt wird. Die Menschen würden so mit jedem Schritt kostengünstig Energie erzeugen.

Unklar ist, ob und wenn ja wann die Pläne zur „London Underline“ umgesetzt werden. Die Bewohner der Stadt sind begeistert, aber zugleich skeptisch, wenn es um die Sicherheitsfrage geht. Andererseits wird schon darüber diskutiert, wo das Projekt starten könnte. Im Gespräch für die erste mögliche Strecke sind die zwei Kilometer zwischen Greenpark und Holborn, die unter dem Covent Garden entlangführen.

Aber dies ist nicht die einizige Idee.

Projekt Skyline

http://www.fosterandpartners.com

Stararchitekt Norman Foster kreierte 2014 den Entwurf „Skycycle“, ein Netzwerk bestehend aus 220 Kilometer langen, schwebenden Radwegen, die über bestehenden Gleisen verlaufen sollten. 200 Zugänge solle es geben. Jede Route biete pro Stunde Platz für 12 000 Radfahrer.

Projekt Thames Deckway

River Cycleway Consortium

Eine weitere Idee ist der „Thames Deckway“, ein schwimmender Radweg auf der Themse. Der würde nach dem Willen der Planer, „The River Cycleway Consortium“, nahe des Südufers weit weg vom regulären Schiffsverkehr verlaufen. Die Kosten für das Vorhaben der Architektengruppe  belaufen sich schätzungsweise auf stolze 760 Millionen Euro. Zur Finanzierung ist eine Maut von etwa 1,90 Euro pro Strecke vor. Gespräche mit der Stadtverwaltung sowie mit den Verkehrsbetrieben Londons gab es bereits. Doch bis zur möglichen Umsetzung ist es noch ein weiter Weg. Und einen entscheidenden Nachteil hat das Projekt: Ins Stadtinnere kommt man auf dem Wasserweg eben nicht.

So wird es wohl noch ein wenig dauern, bis ein Entwurf tatsächlich umgesetzt wird. Denn eines haben alle Ideen gemeinsam: sind kreativ, aufregend aber leider auch sehr teuer.

Mietet doch einfach mal selber ein Rad und erkundet die Stadt.

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