aktualisiert am 16/03/2023 von Patrick

Die Londoner Tube hat das älteste und eines der größten U-Bahn Netze der Welt. Zudem ist es wohl das beliebteste Verkehrsmittel in London.

Es umfasst 402 Kilometer Schienen und 270 Stationen.

Mit dem Ausbau der Crossrail Strecken hat sich das System noch um ein ganzes Stück vergrößert.

Wie alles begann

Am 9. Januar 1863 startete im Bahnhof Paddington die erste Dampflok auf unterirdischen Gleisen in Richtung Farringdon Street. Allerdings nur für geladene Gäste.

Die ersten Strecken verbanden Paddington mit King’s Cross und Euston und wurden von der Metropolitan Railway betrieben. Daher heißen heute weltweit viele U-Bahnen auch „Metro“.

Warum unterirdisch?

Bereits zur Mitte des 19. Jahrhunderts hatte London knapp 3 Millionen Einwohner und schon damals war Platz Mangelware.

Um die großen Bahnhöfe oberirdisch zu verbinden hätte schlicht und ergreifend der Platz gefehlt. Also verlegte man die Schienen unter der Erde und konnte die Fläche darüber wieder neu bebauen.

Da es zu dieser Zeit noch keine elektrischen Züge gab, war die Qualmentwicklung ein ernst zu nehmendes Problem. So durften die Züge nur kurz im Bahnhof halten, um diesen nicht völlig verqualmt wurden. Zur Minderung des Abluftproblems wurden teilweise große Öffnungen in die Decken der Stationen eingebaut.

Woher kommt der Name Londoner Tube?

Auch wenn die für viele U-Bahnen (Metro) namensgebende Metropolitan Railway der Betreiber der erste Londoner U-Bahn Linien war, hat sich im Laufe der Jahre der Name „Tube“ eingebürgert.

Diesen Namen erhielt die Londoner Tube aufgrund der röhrenartigen Tunnel (Tube=Röhre) die ab Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurden. Die Tunnelform sollte für mehr Stabilität sorgen, da die Strecken teilweise auch unter der Themse hindurch verlaufen.

Diese Tunnel wurden ab dem 4. November 1890 für die weltweit erste elektrifizierte Strecke (heute Northern Line) gebaut.

Mit dem Crossrail Projekt gibt es erstmals neue und größere „Röhren“.

 crossrail TunnelDauerbaustelle Londoner Tube

In der Londoner Tube ist immer etwas los und damit sind nicht nur die täglichen Menschenmaßen gemeint, die sich Tag für Tag in und aus der Stadt bewegen.

Egal ob Gleisbauarbeiten, Streiks, gesperrte Stationen oder Teilsperrungen von Streckenabschnitten, es gibt keinen Tag im Normalbetrieb. Besonders das etwas weniger frequentierte Wochenende wird häufig für Bauarbeiten genutzt.

Da kann eine Fahrt von A nach B schon mal zu einer Herausforderung werden. Es wird zwar über die geplanten Baustellen berichtet und auch sind diese auf Tafeln an den Eingängen angeschrieben, aber das macht die Planung nicht wirklich einfacher.

Mind the Gap

Der Satz „Mind the Gap“ ist mittlerweile Kult und so eine Art Markenzeichen der Londoner Tube. Egal ob Shirts, Tassen, Schlüsselanhänger und Mousepads, überall ist der Satz zu finden.

Mind the Gap
Mind the Gap

Und dabei ist es doch eigentlich nur der allgegenwärtige Warnhinweis die mögliche Lücke zwischen Gleis und Waggon zu beachten. 😛

Genial einfach oder einfach genial? Ein schlichter roter Kreis mit einem blauen Balken.

Logo LondonseiteSeit 1908 ist es das Markenzeichen der Tube und sicherlich so bekannt wie das Zeichen von Coca Cola und Mc Donalds.

Das Logo wurde vom Grafiker Edward Johnston entwickelt und mit ihm auch die passende und bis heute verwendete Schriftart „Johnston Sans“.

Der Tube Plan

Fast so genial wie das Logo ist auch der U-Bahn-Plan. Er wurde vom technischen Zeichner Harry Beck entwickelt.

Beck verzichtete auf topografische Besonderheiten und verwendete ausschließlich horizontale und vertikale Striche. Alle Linien hatten unterschiedliche Farben und Abbiegungen wurden nur in 45 Grad Winkeln eingezeichnet. Obwohl es anfangs eher gewöhnungsbedürftig wirkte, überzeugte das Design die Fahrgäste und ist heute weltweiter Standard.

Wer mehr über die Londoner Tube erfahren möchte bekommt einen spannenden Einblick im Londoner Transport Museum (im London Pass enthalten). Dieses organisiert auch die leider sehr seltenen Führungen in alte und stillgelegte Bahnhöfe wie z.B. Aldwych Station, bekannt als Filmkulisse in den James Bond Filmen.

Wie nutze ich die Londonder Tube?

Eigentlich ganz einfach, wie euch die Schritt für Schritt Anleitung zeigt.

  1. Mit eurem Ticket (Travelcard, Oyster Card, Kreditkarte oder Einzelfahrschein) geht ihr einfach zu den Schleusen am Bahnhof.
  2. Travelcard und Einzelfahrscheine müssen eingeführt werden, Oyster Card und Kreditkarte müssen nur aufgelegt werden. Mittlerweile kann man natürlich auch kontaktlos ein Handy oder eine Smartwatch nutzen.
    • Es gibt außerhalb der Innenstadt auch Stationen ohne Schleusen. Trotzdem muss hier jedes Mal vor Fahrantritt an der entsprechenden Säulen eingecheckt werden.
  3. Ein grünes Licht blinkt auf und die Schleuse klappt auf. Dann müsst ihr nur noch durchgehen.
  4. Nun seit ihr quasi ins U-Bahn System „eingecheckt“ und könnt so lange und weit fahren wie ihr wollt.
    • kleine Einschränkung: nach i.d.R. 90 Minuten ohne check-out wird eine Strafgebühr fällig. Im Normalfall wird man damit aber nichts zu tun haben.
  5. Beim Verlassen müsst ihr dann Schritt 2 wiederholen, um „auszuchecken“.
  6. Das System berechnet dann automatisch die Kosten und bucht sich von eurer Karte ab. Nutzt ihr ein Einzelticket oder eine Travelcard, würde sich im Zweifelsfall die Türe nicht öffnen, wenn ihr das falsche Ticket habt. In diesem Fall könnt ihr euch immer an das freundlich Personal wenden. Die helfen euch dann garantiert weiter.
Tipp! Vergesst auf keinen Fall euch „einzuchecken“! Schwarzfahren ist teuer. Noch wichtiger ist das „check-out“: sonst wird euch am Ende des Tages einfach der teuerste Tagestarif berechnet bzw. ihr müsst eine Strafgebühr bezahlen!

Muss ich einen Aufschlag zahlen, wenn ich aus Versehen in eine falsche Zone gefahren bin?

Nein, solange ihr nicht aussteigt.

Beispiel: Ihr fahrt zu weit bis in die Zone 3. Ihr dürft in Zone 3 das U-Bahn System nicht verlassen, sondern einfach mit dem nächsten Zug wieder zurückfahren. Steigt ihr dann in Zone 2 aus, wird euch auch nur der Innenstadt-Tarif berechnet.

8 Kommentare

  1. Und viele Stationen haben ihren eigenen „Flair“, oft passend zu einer Sehenswürdigkeit in der Nähe. Regelrecht kleine Kunstwerke unter London, tlw „alt“ tlw. modern. Immer wieder spannend wie eine Haltestelle aussieht…

  2. Ich würde auch in London U- Bahn fahren !! Leider hat sich mein Wunsch noch nicht erfüllt !!!

  3. U-Bahn ist immer genial einfach, um sich in einer fremden Stadt zurechtzufinden, gerade wegen des vereinfachenden Linienschemas.

  4. U-Bahn fahren ist so einfach und bequem…schade, dass es das hier bei uns nicht gibt…Bus und Bahn ist halt sehr umständlich zumal die Fahrpläne nicht abgestimmt werden….

  5. Ich habe mittlerweile ein Mäppchen für die Oyster-Card und kann es wie die Einheimischen einfach an den Kontrollstellen auflegen: rosa Leder, genäht mit kunterbuntem Faden, eingeprägte Initialien – natürlich gekauft am Spitalfields Market *g*
    Ich finde es insofern praktisch, weil man a) nicht den Geldbeutel herausholen muss, b) nicht aufwendig im Geldbeutel gruschen muss und c) dieses Mäppchen schnell in der Tasche zu finden ist.

  6. Ich finde das U-Bahn fahren einfach und unkompliziert, genial um sich in London fort zu bewegen (auch wenn es manchmal stresst;)))) Bin gespannt auf die neue Crossrail Linie. Ich reise meistens an Wochenenden an oder ab, hatte bisher aber noch nie Probleme mit Sperrungen oder Ausfällen.

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