aktualisiert am 29/08/2023 von Patrick

Pelican Stairs findet ihr am Ende einer Gasse im Osten von London, die zu einem versteckten Londoner Strand führt. Daneben liegt der historische Pub „Prospect of Whitby“.

Wie ihr dorthin gelangt und weitere spannende Informationen über die finstere Geschichte des Strandes findet ihr in diesem Beitrag.

Pelican Stairs – Anreise

Die Pelican Stairs mit Strand und der angrenzende Pub sind etwa fünf Gehminuten von der U-Bahn-Station Wapping (London Overground) oder etwa 10 Minuten von der Station Shadwell (DLR) entfernt.

Am einfachsten navigiert ihr auf eurem Handy mit Google Maps direkt zu den Pelican Stairs. Alternativ könnt ihr euch die Route natürlich auch vorher Zuhause ausdrucken.

Pelican Stairs
The Prospect of Whitby – direkt rechts neben dem Pub findet ihr den Zugang zu den Pelican Stairs

Wann man zur Pelican Stairs gehen sollte

Pelican Stairs und der versteckte Londoner Strand dahinter sind am frühen Morgen oder am späten Abend zwischen 5:00 und 7:00 Uhr/19:00 bis 21:00 Uhr an einem klaren Tag während der britischen Sommerzeit am schönsten. Aber auch zu anderen Uhrzeiten ist dieser versteckte Londoner Strand wunderschön und einen Besuch wert.

Allerdings solltet ihr vorher die Gezeiten überprüfen. Bei Flut steht alles unter Wasser, daher sollte man sich natürlich nur bei Ebbe den Weg machen. Schaut einfach auf die Londoner Tidenkarten: Tides for London Bridge (Tower Pier), London – BBC Weather

Pelican Stairs
Bei Ebbe erwartet euch ein Strand und ein traumhafter Ausblick

Was erwartet euch vor Ort?

Zunächst eine schmale Gasse neben einem Pub und ein paar glitschige, alte Holzstufen zum Strand.

Unbeschreiblich ist aber die Atmosphäre und die Ruhe. Dazu ein herrlicher Blick auf die Themse und Canary Wharf.

Selbst bei Ebbe ist der Strand von London schmal, was zu seiner ruhigen, abgeschiedenen Atmosphäre beiträgt. Rechts bildet die Unterseite eines Piers mit quadratischen Balken einen Tunnel aus schattigen Silhouetten, perfekt für Fotos. Links hängt eine Schlinge, die an einen Galgen erinnert. Die namensgebenden Stufen sind eigentlich nebensächlich.

Pelican Stairs
Die Stufen sehen zwar wenig vertrauenserweckend aus, scheinen aber noch recht stabil zu sein.

Die Geschichte der Pelican Stairs

Der benachbarte Pub The Prospect of Whitby stammt aus dem Jahr 1520. Höchstwahrscheinlich auch die Pelican Stairs. Damals hatte die Gegend einen ganz anderen Ruf, der schon durch den alten Spitznamen des Pubs „The Devil’s Tavern“ angedeutet wurde.

Die Themse ist heute ein sauberer und relativ kriminalitätsfreier Fluss, aber das war nicht immer so. Früher wurden jedes Jahr schätzungsweise 150 bis 200 Leichen an seine Ufer gespült.

Pelican Stairs – Mythen, Halbwahrheiten und Vermutungen

Zwischen Mai und Juni 1887 wurden die Überreste einer Frau in der Themse in der Nähe von Rainham gefunden. Alles war da, bis auf den Kopf und den Oberkörper. In den nächsten zwei Jahren wurden entlang des Flusses drei weitere Opfer entdeckt, denen alle verschiedene Körperteile fehlten. Nur eine wurde identifiziert: eine Frau namens Elizabeth Jackson.

Die Leichen sollen mit einigem Geschick geteilt worden sein, „nicht mit dem anatomischen Geschick eines Chirurgen, sondern mit dem praktischen Wissen eines Metzgers“.

Die Polizei reichte alle vier Fälle ein, weil sie zur gleichen Serie gehörten – „The Thames Torso Murders“, wie sie bald bekannt wurden – und es gab viele andere, die ebenfalls miteinander in Verbindung stehen könnten. Ähnliche Überreste wurden in anderen Teilen Londons und sogar in Paris gefunden.

Pelican Stairs
Wie viele Leichen wohl am Strand und unter der Mole angespült worden…

Der Schuldige wurde nie gefunden

Könnte es Jack the Ripper gewesen sein, der zu dieser Zeit ebenfalls aktiv war? Die Londoner Polizei dachte nicht, aber wer kann das mit Sicherheit sagen?

Könnte eine dieser Leichen bei der Pelican Stairs entsorgt worden sein? Könnte der Mörder seinen Durst danach in der angrenzenden Teufelsschenke gestillt haben? Es ist möglich. Diese Orte haben wahrscheinlich viele solcher Verbrechen erlebt.

Wo Kunst auf Kriminalität trifft

Gleichzeitig war „The Devil’s Tavern“ aber nicht nur ein Ort für Mörder und Verbrecher. Es behauptet auch, einige angesehenere Kunden bedient zu haben. Samuel Pepys, Charles Dickens, James Whistler und JMW Turner haben Berichten zufolge Getränke in ihren Mauern genossen.

Vielleicht suchten sie nach Inspiration …

Thames Path – Ebenfalls einen Spaziergang wert

Während ihr auf der rechten Seite des Pubs die Pelican Stairs findet, liegt auf der linken Seite der Zugang zum Thames Path. Ein Pfad direkt oberhalb der Themse. Bei schönem Wetter ist der Holzsteg definitiv einen Spaziergang wert.

Pelican Stairs
Thames Path – Ein schöner Weg entlang der Themse

Radtour und Video

Im Rahmen meiner Radtour von der Tower Bridge nach Canary Wharf bin ich die Strecke schon vor einigen Jahren mit dem Rad gefahren. Schaut euch das Video dazu gerne mal an.

Weitere Strände in London

Einen weiteren interessanten Strand findet ihr in Nahe der Tower Bridge bei den Horsleydown Stairs.

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